Wir sprechen und schreiben oft viel zu negativ und problemorientiert – meist sogar, ohne dies zu merken und zu beabsichtigen. Dabei ist es relativ einfach, sich an positive Begriffe und Formulierungen zu wagen. Hier ein kleiner How-to-Guide zu positiver Sprache.
Sprache ist nicht einfach nur eine Aneinanderreihung von Wörtern, die zusammen einen sachlichen Sinn ergeben. Sprache transportiert auch immer Emotionen und Bilder – und erzeugt sie. Daher ist es nicht egal, was wir sagen. Und es ist nicht gleichgültig, wie wir es sagen. Denn immer sagen wir etwas “zwischen den Zeilen” mit. Dann reden wir Dinge “schlecht”, wenn wir – auch unbewusst! – negative Formulierungen verwenden. (So wie in den vorangegangenen Sätzen!)
Umgekehrt können wir Dinge in freundlichem Licht erstrahlen lassen, wenn wir es in positive Worte und Begriffe kleiden.
Sage, was ist
Doch wie formulieren wir positiv? Ganz einfach: Indem wir weglassen. Dann entsteht positive Sprache fast nebenbei.
- Doppelte Verneinungen: weglassen.
- Negative Worte und Begriffe wie nicht oder kein: weglassen.
- Auf die Vorsilbe un- verzichten.
Dann entsteht die positive Formulierung fast von alleine.
Grundregel 1:
Sagen, was ist. Und nicht sagen, was nicht ist.
statt negativ zu sagen | besser positiv formulieren |
das ist nicht unrealistisch | das ist gut möglich |
das ist eine nicht geringe Menge | das ist viel |
das ist nicht gerade groß | das ist klein |
das kommt unverhofft/unerwartet | das kommt überraschend/plötzlich |
hier war ich unvorsichtig | hier war ich leichtfertig |
das ist unwahr | das ist falsch/gelogen |
dafür habe ich mich unbewusst entschieden | das habe ich instinktiv so gemacht |
wir sind uneins | wir sind anderer Meinung |
der Kaiser ist unbekleidet | der Kaiser ist nackt |
das Schiff fährt über eine Untiefe | das Schiff fährt über eine seichte Stelle |
wir sind unzertrennlich | wir sind eng miteinander verbunden |
daran glaube ich nicht | ich zweifele daran |
daran kann ich mich nicht erinnern | das habe ich vergessen |
das kann ich nicht zulassen | das werde ich verhindern |
es ist klar, dass wir das nicht wollen | wir werden es ablehnen |
das ist nicht genug/das reicht nicht | das ist zu knapp, das reicht kaum |
Der Zug fährt geräuschlos | Der Zug fährt vollkommen leise |
Das E-Auto fährt schadstoffarm | Das E-Auto schont Lunge und Umwelt |
Biete eine Lösung an
Wir möchten Lösungen, die uns weiterhelfen. Wir möchten nach vorne schauen und nicht jedesmal zurück. Hilfreiche Menschen, die uns Lösungen präsentieren, sind uns meist viel sympathischer als nörgelnde Miesmacher, die immer wieder die altbekannten Probleme wiederkäuen.
Grundregel 2:
Lösungsorientiert statt problemorientiert sprechen.
Vielleicht möchten wir ja selbst diese optimistischen Lösungsbringer sein? Dann bieten wir in Business-E-Mails oder Team-Meetings auch Lösungen an, statt Probleme zu wälzen:
statt auf Probleme hinzuweisen | lieber Lösungen präsentieren |
„Das ist nicht unsere Schuld!“ | „Als Lösung schlagen wir vor…“ |
„Heute nicht mehr, und diese Woche auch nicht“ | „Nächste Woche am…“ |
„Dafür bin ich nicht zuständig“ | „zuständig ist“ |
„Ich kann nichts versprechen“ | „Ich bemühe mich“ |
„das habe ich nicht so gemeint“ | „gemeint habe ich“ |
„Das geht nicht!“ | „Darf ich einen Vorschlag machen?“ |
„Kein Problem!“ | „Das mache ich gern für Sie.“ |
Positive Sprache wirkt sich auch positiv auf unsere Stimmung und die Atmosphäre im Team aus. Probiert es aus! 🙂